Viele Gemeinden suchen derzeit unter Hochdruck Unterkünfte für Asylsuchende und anerkannte Flüchtlinge. In Sulzberg gehören sie schon lange zum Alltag. In der Gemeinde leben seit elf Jahren Menschen, die auf ihre Asylbescheide warten.
Seit 2004 nahm Sulzberg immer wieder Menschen auf. Derzeit sind es sechs Familien. Die Asylwerber haben viele Termine: Behördengänge, Deutschunterricht und Caritas-Meetings. Die Geflüchteten engagieren sich in der Gemeinde, wie etwa David Harari aus Moldavien. Er kümmert sich seit zwei Jahren um die Grünanlagen der Gemeinde im Rahmen der Nachbarschaftshilfe. Er sagt, Sulzberg sei seine Heimat geworden.
Flüchtlinge als Teil der Dorfidentität
Durchschnittlich 30 Flüchtlinge leben in der Gemeinde Sulzberg. Die Sulzberger sagen mittlerweile, die Flüchtlinge seien eine Bereicherung für das Leben in der Gemeinde.
Die Mithilfe ist auch beim neuen Wegekonzept des Dorfes gefragt. Hier ist Azat Poghosyan aus dem Iran dabei. Der junge Vater hat Betriebswirtschaft studiert und singt begeistert im Sulzberger Kirchenchor. Er fühlt sich in Sulzberg wohl und möchte der Gemeinde auch etwas zurückgeben.
Ehrenamtlicher Deutschunterricht
Ein ehrenamtliches Frauen-Team gibt Deutschunterricht. Unter den Deutschschülern ist ein Schuldirektor aus Syrien. Er sagt: „Sulzberg und die Menschen hier sind ein großes Glück für mich und meine Familie. Ich hoffe, dass meine Kinder hier etwas lernen können und später etwas für das Land Österreich leisten können“, so Fadel Al Mohammad.
Bürgermeister: „Nie Probleme“
Auch in Sulzberg gab es zu Beginn Ängste in der Bevölkerkung, mittlerweile sind sie ausgeräumt, sagt Luise Alber, die Deutschkurse organisiert. Vor Flüchtlingen fürchte sie sich nicht, so Alber, aber vor jenen, die Fremdenfeindlichkeit schüren. Und auch Bürgermeister Helmut Blank (ÖVP) betont, dass es in elf Jahren nie ein strafrechtliches Problem gegeben hat. (ORF)
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