Ein Jahr als Bürgermeister von Sulzberg – persönliche Rückschau und Ausblick

Veröffentlichungsdatum07.12.2024Lesedauer4 MinutenKategorienGemeinde Sulzberg, Dorf Thal

Zwölf Monate im Amt – 365 spannende Tage voller Herausforderungen, neuer Erfahrungen und gemeinsamer Erfolge für Sulzberg.

Ein Jahr ist nun vergangen, als ich nach der Wahl zum Vizebürgermeister am 29. November 2023 und der darauffolgenden Angelobung durch den Bezirkshauptmann die Amtsgeschäfte unserer Gemeinde übernommen habe. Der großen Verantwortung war ich mir von Beginn an bewusst. Für die Übernahme des Amtes bestärkten mich vor einem Jahr der Vertrauensvorschuss aus der Gemeindevertretung sowie der Zuspruch aus der Bevölkerung. So begann eine sehr spannende, intensive Reise, nicht nur als berufliche Herausforderung für mich persönlich, sondern auch für die Gemeindevertretung und unseren gesamten Ort.

Wir dürfen gemeinsam auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, in dem wir zahlreiche Projekte umgesetzt und aufgegleist haben. Mit dem Miteinander im Vordergrund und dem gemeinsamen Vorsatz, bis zum Ende der Legislaturperiode für Sulzberg zu arbeiten, konnte unter immenser Beteiligung der Gemeindevertretung und vor allem durch den großen Arbeitseinsatz des Vorstandes für unsere Gemeinde vieles erreicht werden.

Bei der Amtsübergabe vor einem Jahr startete für mich ein neuer Abschnitt, dessen Tiefe, Komplexität und Vielfalt sich mir nach und nach – im positiven Sinne – offenbarten. In den darauffolgenden Monaten fanden in kürzesten Abständen Sitzungen statt, in denen wir in den Gremien die verschiedenen Themen diskutierten und Aufgaben aufteilten. Der offene Diskurs im Vorstand und in der Gemeindevertretung ist meiner Meinung nach die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung von kommunalen Projekten. Zeitgleich war die personelle Situation angespannt. Dadurch war es notwendig, Tätigkeitsfelder aufzuteilen und Abläufe neu zu organisieren. Ein großer Dank gilt hier den Mitarbeitenden der Gemeinde, die mich von Anfang an tatkräftig unterstützt haben. Ebenso ein großes Dankeschön an die Vorstandsmitglieder, die Mandatare der Gemeindevertretung und andere Ehrenamtliche, die verschiedene Aufgaben übernommen und so mitgeholfen haben, dass trotz Personalmangels Vorhaben umgesetzt werden konnten. In den überregionalen Arbeitsgruppen waren wir dank dem ehrenamtlichen Einsatz immer sehr gut vertreten.

Wichtig war mir von Beginn an, den offenen Dialog und die Lösungsfindung in den Vordergrund zu stellen, um Aufgaben Schritt für Schritt zu lösen. Unter anderem konnte die Schneeräumung in Sulzberg gesichert und beispielsweise im Baugebiet Falz eine konstruktive Gesprächsbasis mit allen Beteiligten geschaffen werden, die Lösungen für die Zukunft ermöglichen. Auch arbeiteten wir unseren Räumlichen Entwicklungsplan (REP) final aus. Hier können wir in die erste Beschlussfassung gehen, sobald alle Stellungnahmen des Landes vorliegen. Wesentliche Verhandlungen und Beschlüsse, sodass die VKW unser Glasfasernetz im Gemeindegebiet ausbauen kann, wurden in einem engen Zeitkorridor gemeinsam erarbeitet und einstimmig gefasst. Dies sind nur einige der vielen Schritte, die wir bereits auf den Weg gebracht haben. So wurde neben dem Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität auch die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien aus dem e5-Team Anfang des Jahres wieder reaktiviert, um zukunftsfitte Maßnahmen für Sulzberg zu erarbeiten. Zahlreiche Beschlüsse wurden, wie den GV-Protokollen entnommen werden kann, gefasst und verwirklicht. Dank des großen Engagements aller Mandatare und aller Ehrenamtlichen konnten Ergebnisse erzielt werden. Jeder Einzelne hat dazu beigetragen, dass sich unsere Gemeinde positiv weiterentwickelt.

Der gemeinsam gefasste Wille, mit voller Kraft für Sulzberg zu arbeiten, ist sicherlich aufgegangen. In den Sitzungen herrschte gewiss nicht immer Einigkeit – oftmals wurde um Themen umfassend diskutiert. Erfreulich ist, dass immer zusammengearbeitet und das große Ganze gesehen wurde: das Gemeinwohl in Sulzberg.

Das vergangene Jahr als Bürgermeister unserer Gemeinde war eine äußerst prägende Zeit, sowohl beruflich als auch persönlich durfte ich wertvolle Erfahrungen sammeln. Der Facettenreichtum und die Themenbandbreite des Amtes sind beachtlich und beeindruckend zugleich – täglich warten neue Situation darauf, gelöst zu werden. Die mir öfters gestellte Frage, ob ich den Sprung ins kalte Wasser vor einem Jahr bereue, kann ich nach wie vor überzeugt verneinen.

Im kommenden März finden in Vorarlberg die Gemeindewahlen statt. In der internen Fraktionssitzung zur Wahlvorbereitung habe ich meine Entscheidung bezüglich einer Kandidatur als Bürgermeister bekannt gegeben. Im letzten Jahr habe ich im Amt, wie bereits erwähnt, sehr vieles gelernt, erfahren und erlebt. Unter anderem, was es bedeutet, Verantwortung für eine Gemeinde zu übernehmen. Somit stelle ich mich wohlüberlegt für die nächste Legislaturperiode als Bürgermeister zur Wahl. Die Fraktion „Liste Sulzberg“ wählte mich einstimmig zum Listenführer und Bürgermeisterkandidaten, was für mich ein wertvolles Zeichen des Vertrauens und der Unterstützung ist, das mich weiter motiviert.

Gerne würde ich das gute, produktive Miteinander in eine weitere Periode „mitnehmen“, so es die Wählerinnen und Wähler wünschen. Projekte und Themen wurden abgeschlossen, andere wurden auf den Weg gebracht oder warten noch auf die Umsetzung. Ein Teil der Gemeindemandatare und Ersatzmitglieder der „Liste Sulzberg“ haben sich bereits bereit erklärt, bei entsprechendem Wahlergebnis eine weitere Periode für unseren Ort in der Gemeindevertretung mitarbeiten zu wollen. Für die Kandidatenfindung werden wir eine basisdemokratische Vorwahl abhalten. Es sind alle passiv Wahlberechtigten zur Mitarbeit in der Gemeindevertretung eingeladen. Im Mittelpunkt steht die sachliche und produktive Zusammenarbeit zum Wohle unserer Ortsgemeinschaft. Ich darf an dieser Stelle jede und jeden motivieren, in unserer Gemeindevertretung mitzuarbeiten. Hier können wertvolle Erfahrungen gesammelt und unser Dorf aktiv mitgestaltet werden. In den nächsten Tagen bekommen alle Wahlberechtigten eine schriftliche Information zur Vorwahl zugesendet.

Das vergangene Jahr hat gezeigt, wie viel Umsetzung möglich ist, wenn ein gemeinsamer Weg anvisiert wird, Dialoge geführt und Gräben überwunden werden. Themen aus der Vergangenheit dürfen ruhen, der Blick soll nach vorne gerichtet sein, um produktiv und auf guter Grundlage unsere Gemeinde weiterzuentwickeln. Im Mittelpunkt steht, Herausforderungen gemeinsam zu lösen und für die Sulzberger Bevölkerung eine lebenswerte Zukunft zu gestalten. Denn, um an meine Antrittsrede anzuknüpfen: Wir alle sind Sulzberg.