Es waren zwei Botschaften, die der diesjährige Gastredner Michael Köhlmeier den Jungbürgern am vergangenen Sonntag mit auf den Weg gab: „Versucht euren Beruf zu lieben“ und „jedes Leben ist ein Kunstwerk und als solches ist es zu achten und zu respektieren“.

Wer seine Arbeit hasst geht früher oder später vor die Hunde, sagte Köhlmeier deutlich. Das ist zwar hinlänglich bekannt, aber verpackt in die unverwechselbare Diktion des weltbekannten Schriftsteller aus Hohenems hatte diese Botschaft eine besondere Melodie. Arbeit dürfe nicht die Negation von Freizeit sein. Wer sein Leben nur auf die arbeitsfreie Zeit der Wochenenden reduziere lande bald in der Psychotherapie.

Arbeit gestaltet das Lebenskunstwerk jedes einzelnen mit. Und woraus besteht das Kunstwerk Leben letztlich? Aus Zeit. Man muss Herr seiner Zeit bleiben, sonst kann das Kunstwerk nicht gelingen. Und wenn Köhlmeier sagt, dass man gefällig zuerst an sich denken sollte und erst dann an die anderen, dann war das kein Aufruf zum kollektiven Egoismus, sondern eine Hommage an das Individuum Mensch.

Zur diesjährigen Jungbürgerfeier waren die Jahrgänge 1996 und 1997 geladen. Nach dem Festgottesdienst ging es zum Gastvortrag und gemeinsamen Mittagessen in den Laurenzisaal mit musikalischer Umrahmung durch den Musikverein Alpenklänge Thal. Am Nachmittag lud Bgm. Helmut Blank zu einer Ausfahrt mit abschließendem Abendessen. Als Erinnerungsgeschenk erhielten die Jungbürger den vom Autor Köhlmeier persönlich signierten Roman „Zwei Herren am Strand“. (est)